Veganes „Mett“ – deftig und lecker und WIRLKLICH ohne Tier!

veganes Mett

Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird ja sowieso oft viel zu viel und oft auch nicht so ganz „gesund“ gegessen. Ich mag immer weniger Fleisch essen, aber im Winter mag ich schon auch mal was „Deftiges“.

Somit bin ich immer auf der Suche nach vegetarischen / veganen Rezepten, die mir auch schmecken. Was ich absolut nicht mag, sind gekaufte Aufstriche, die eine sehr lange Zutatenliste haben. Und auch wenn die Zutatenliste kurz ist, schmecken mir die gekauften Aufstriche oft irgendwie „künstlich“.

Vor einigen Jahren schon, bin ich über eine vegane Freundin auf dieses, wie ich finde, tolle Rezept für veganes „Mett“ aufmerksam geworden. Am Wochenende waren wir zu einem Adventstreffen eingeladen und da ist mir als Mitbringsel, neben selbstgebackenem Brot, wieder das „Mett“ eingefallen.  Und ich kann schon vorwegnehmen. Die Gastgeber und auch die Gäste waren begeistert. UND es gab noch eine Anregung obendrauf, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Die Gastgeberin meinte, ihr würde nur ein bestimmtes „Mundgefühl“ fehlen. Sie nannte es „Mett-Fett-Lippe“.  (DANKE für das Wort!)

Zu Hause hab ich das Rezept gleich nochmal gemacht und mit der Anregung perfektioniert.

Und jetzt spanne ich Euch auch nicht mehr auf die Folter!

Hier das Rezept für „veganes  Mett“, das selbst bekennenden Fleischessern schmeckt!

Ihr benötigt:

-Reiswaffeln, Zwiebeln, Pfeffer, Salz, Tomatensaft, wer es scharf mag kann auch etwas Chilli dazu geben UND ein paar Tropfen neutrales Speiseöl (für die Mett-Fett-Lippe)

Die Reiswaffeln in eine Schüssel kleinbröseln, fein gehackte Zwiebeln dazu und mit Tomatensaft vorsichtig aufgießen und verrühren, bis man die gewünschte Konsistenz hat. Mit Pfeffer und Salz abschmecken und am Schluss ein wenig Speiseöl mit unterrühren.

Man kann das Rezept gut am Vortag vorbereiten, dann ist die Masse gut durchgezogen und die Zwiebeln haben viel Geschmack abgegeben. Aber es schmeckt auch schon zum sofortigen Verzehr.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Eure Sonja

 

 

 

 

Muckefuck, die Frühaufsteher und das Sehnsuchtsblau der Romantik und was das Eine mit dem Anderen zu tun hat.

Ich probiere ja immer gerne neue Dinge aus. Löwenzahnwurzelkaffee kannte ich schon.

Aber Wegwarte? Auch deren Wurzeln kann man geröstet als Kaffee trinken.  In Zeiten, da es keinen „richtigen“ Kaffee gab, hat man sich anders beholfen. So lautet eine Theorie, woher der Name „Muckefuck“ kommt so, dass im Rheinland zur Zeiten der Napoleonischen Besatzung – also Ende des 19. Jahrhunderts – es keinen arabischen Kaffee gab. Somit wurde „Mocca faux“, also „falscher Kaffee“ aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt. Das geht aus Löwenzahnwurzeln, Wegwartenwurzeln, aber auch aus Eicheln. Und der Rheinländer an und für sich, hat in dieser Zeit einige französische Begriffe aufgegriffen und lautmalerisch in seinen eigenen Sprachgebrauch übernommen. Somit war der Muckefuck erfunden. Das ist zumindest eine Erzählweise der Geschichte. Aber eigentlich wollte ich ja von meiner Erfahrung mit der Wegwarte als Kaffee bzw. Muckefuck erzählen. Ach, ab und an geht mit mir einfach auch die rheinische Geschwätzigkeit durch.

Also, an der Stelle an der die Wegwarte auf meinem Arbeitsweg am wunderbarsten wächst, läuft rechts und links daneben die Prenzlauer Allee (für alle Nicht-Berliner: Eine vierspurige Straße, an der ich keine Pflanzen oder Wurzeln ernten mag).

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Diese wunderschönen Wegwartenblüten erlebe ich jedes Jahr entlang der oben schon erwähnten Prenzlauer Allee in Berlin. ABER nur morgens! Mir geht immer das Herz auf, bei dieser Blütenpracht. Eine Freundin hat dieses blau mal als „DAS Sehnsuchtsblau der Romantik“ bezeichnet. Ich kann ihr da nur zustimmen. Aber die Wegwarte ist eine Frühaufsteherin und man findet die Blüten in der Üppigkeit nur am Morgen. Ab Mittag werfen die Pflanzen schon die Blüten ab und bereiten sich auf den nächsten Tag vor. Also wer am Morgen die Augen noch nicht auf hat, um diese Schönheiten zu entdecken, dem bleiben sie vermutlich verborgen.

Aber ich schweife schon wieder ab! Selbstversuch! Muckefuck!

Also selber sammeln fällt an besagter Straße flach. Andere Stellen kenne ich in Berlin (noch) nicht, an denen ich die Menge an Wegwarten finden könnte, um guten Gewissens Wurzeln auszugraben. Aber man kann ja getrocknete Wurzeln sehr gut in der Apotheke, in ausgesuchten Kräuterläden oder online kaufen.

Gesagt, getan und der Selbstversuch läuft.


204486F8-F472-4679-9F22-1099B7406517Eigentlich ist es ja auch ganz einfach:

Die Wurzelstücke in der Pfanne vorsichtig – bis zum gewünschten Bräunungsgrad anrösten. (Achtung: Der Moment zwischen „schön angeröstet“ und „MIST … verbrannt“ ist wirklich sehr kurz. Daher immer wachsam an der Pfanne bleiben und nicht mit anderen Dingen beschäftigen, während man röstet.)  Dann die abgekühlten Wurzeln in einer Kaffeemühle mahlen und wie Filterkaffee aufbrühen.

 

Mein Fazit dazu:

Sehr lecker mit ein paar Tropfen Haferdrink und einem Klecks Honig. Ich muss aber dazu sagen, gewöhnlichen Kaffee mag ich auch nicht schwarz.

Für den täglichen Morgenkaffee wäre mir die Prozedur vermutlich zu aufwendig. Aber ich fand es spannend, wieder eine „Selbermachen-Technik“ gelernt zu haben und auf jeden Fall ist es ein Geschmackserlebnis.

Probiert‘s doch einfach mal aus und berichtet gerne davon.

Einen schönen Sonntag und eine besinnliche Adventszeit wünscht Euch

Eure Sonja