Heute war zwar das Wetter nur mäßig schön und hat sich schon als April vorgestellt, aber da ich meine Schnupfennase sowieso mal in die frische Luft tragen wollte, war ich heute im Bärlauch. Es gibt ein paar „Felder“ in Berlin.
Aus verschiedenen Gründen bitte ich ausdrücklich darum, Bärlauch behutsam zu ernten.
1. wollen wir ja den Bestand schützen. Also ernten wir nur so viel, wie wir wirklich auch verwenden können und wollen. Auf keinen Fall ernten wir großflächig mit Messer, Sichel oder einem anderen „schweren“ Gerät. Und ganz wichtig: Wir ernten NICHT in Naturschutzgebieten.
2. ernten wir die Bärlauchblätter einzeln! Das hat den Grund, dass wir jedes Blatt genau ansehen wollen, um sicher zu sein, dass es wirklich Bärlauch ist. Klar ist der Duft unverwechselbar. Aber wenn Ihr ein Blatt geerntet habt, riechen Eure Hände so stark, dass ein geruchloses Blatt nicht mehr auffällt.
3. wir ernten nur das, was wir wirklich kennen!!! Das ist in diesem Fall überlebenswichtig. Verwechslungen mit Maiglöckchen oder Aronstab sind im Ernstfall tödlich!
Aber wenn Ihr diese paar Regeln beachtet, kann man bedenkenlos Bärlauch sammeln und genießen.
Also um zweifelsfrei sicherzustellen, nicht etwas anderes im Korb zu haben, hier die Merkmale auf einen Blick:
Bärlauchblätter haben parallele Blattadern und auf der Rückseite eine „Rippe“ . Wenn Ihr die durchbrecht, knackt es…. IMMER! (Siehe Video unten). Wenn es nicht knackt… im Zweifel: Finger weg!
Verwechslungsgefahr besteht mit Aronstab und Maiglöckchen.
Der Aronstab hat im Unterschied zum Bärlauch eher abgerundete Blätter mit zwei „Zipfeln“. Die Blattnerven sind netzartig und nicht länglich parallel, wie beim Bärlauch.

Maiglöckchen hingegen wachsen selten in solchen Mengen wie der Bärlauch an einer Stelle. Die Stengel der Maiglöckchen sind rund und stecken immer zu zweit in einem Schaft. Der Bärlauch hat einen auffällig kantigen, dreieckigen Stengel. Meistens kommen die Maiglöckchen auch später als der Bärlauch vor. Aber gerade zum Ende der Bärlauchsaison können auch beide Pflanzen gleichzeitig vorkommen.
Daher bitte nicht auf den Geruch verlassen, denn einmal Bärlauch angefasst, merkt man im Ernstfall das geruchlose Maiglöckchenblatt nicht mehr.
Wenn Ihr aber die vorgenannten Hinweise beachtet und Bärlauch (genau wie alle Wildkräuter) mit dem Motto der lieben Ursel Bühring erntet:
Schau hin, aber schau GENAU hin!
Dann steht dem Genuß der Bärlauchernte und Bärlauchverarbeitung nichts im Weg.

Laßt es Euch schmecken!
Eure Sonja
PS: In Naturschutzgebieten ist es generell untersagt, Pflanzen zu entnehmen! In Brandenburg steht der Bärlauch zwar als vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste. Das alleine reicht aber leider nicht, für einen gesetzlichen Schutz. Also generell verboten ist es nicht, Bärlauch zu sammeln. Allerdings ist auch alles andere als vernünftig, in einem stark bedrohten Bestand zu Pflanzen zu entnehmen. Wir wollen doch keine Pflanzen ausrotten und in auf Wochenmärkten oder im Supermarkt, kann man Bärlauch kaufen.
Ich füge Euch die „Rote Liste“als link an.
Klicke, um auf 09_gefaesspflanzen.pdf zuzugreifen
…und noch ein PS: ich hab Euch hier auch noch ein kleines (Handy)Video von heute angehängt.